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23.04. 2025 Eine News der Einrichtung: St. Bruno

Visitation Weihbischof König

Weihbischof König besucht St. Bruno: Zeichen gelebter Verbundenheit

Im Rahmen seiner Visitationsreise hat Weihbischof König das Seniorencentrum
St. Bruno in Schloß Neuhaus besucht. Mit diesem Haus ist er seit vielen Jahren eng verbunden. Bereits 1996 war er als junger Pastor in Schloß Neuhaus tätig und begleitete damals die Entstehung des Altenheims, welches vorher ein Internat für Kinder von Spätaussiedlern gewesen ist. Besonders lebendig in Erinnerung geblieben ist ihm die spannende Zeit rund um die Ausstattung der Kapelle, die 1970 erbaut und schließlich von Weihbischof Drewes feierlich geweiht worden war. Der Weihbischof erinnerte sich an die intensiven Diskussionen über die Gestaltung der Kapelle, die Pfarrer Nitsche damals maßgeblich mitverantwortete.

Mit spürbarer Freude feierte er nun zusammen mit Pfarrer Tobias Dirksmeier in dieser Kapelle einen Gottesdienst gemeinsam mit den Bewohnerinnen und Bewohnern und Mitarbeitenden des Seniorenzentrums. Für viele war es ein besonderes Erlebnis – insbesondere für jene, die ihn noch aus ihrer aktiven Zeit in der katholischen Gemeinde persönlich kannten.

Ungewöhnlich begann Weihbischof König seine Predigt mit einem Zitat aus dem Märchen "Der Fischer und seine Frau" der Brüder Grimm:
"Manntje, Manntje, Timpe Te, Buttje, Buttje in der See, Mine Fru, de Ilsebill, will nich so, as ik wol will."
Er erzählte die Geschichte von der Gier nach immer mehr Macht und Reichtum und schlug eine Brücke zur heutigen Gesellschaft: Die Gefahr, sich in der Jagd nach Einfluss selbst zu verlieren, sei heute aktueller denn je.

Der Weihbischof stellte die nachdenkliche Frage, ob es überhaupt noch erstrebenswert sei, politische oder kirchliche Verantwortung zu übernehmen – wenn der Preis dafür der Verlust von Menschlichkeit sei. Selbst der Wunsch, Papst zu werden, müsse angesichts der gesellschaftlichen Herausforderungen mit großer Demut betrachtet werden.

Im weiteren Verlauf seiner Predigt würdigte er das Wirken von Papst Franziskus. Dieser habe gezeigt, wie wichtig Bescheidenheit und Demut im kirchlichen Dienst seien. Besonders hob König das Füßewaschen von Gefangenen hervor, das der Papst jährlich als Zeichen der Nähe zu den Menschen vollzog. Auch seine Offenheit im Umgang mit eigener Schwäche – sichtbar im Alter und durch die Nutzung eines Rollstuhls – habe ein starkes Zeugnis christlicher Haltung abgelegt.

Zum Abschluss wandte sich Weihbischof König direkt an die Anwesenden: Er erinnerte an die Verheißung Jesu aus dem Johannesevangelium: „Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen. Wenn es nicht so wäre, hätte ich euch dann gesagt: Ich gehe, um einen Platz für euch vorzubereiten? Wenn ich gegangen bin und einen Platz für euch vorbereitet habe, komme ich wieder und werde euch zu mir holen, damit auch ihr dort seid, wo ich bin“. Diese tröstliche Botschaft gelte auch für die Bewohnerinnen und Bewohner des Hauses St. Bruno: "Ihr Platz ist bereit – in Gottes Liebe und in seiner Ewigkeit."

Der Besuch wurde umrahmt von persönlichen Begegnungen, Gesprächen und einem herzlichen Dank der Gemeinde an Weihbischof König für sein Kommen und seine stärkenden Worte.